Raffaello Sanzio, La Scuola d' Atene

 


 
 

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Studien zum System der Philosophie
 

im Auftrag des
Istituto Italiano per gli Studi Filosofici

und der
Internationalen Gesellschaft ‚System der Philosophie‘

herausgegeben von

Karen Gloy (Luzern)
Hans-Dieter Klein (Wien)
Wolfgang Schild (Bielefeld)





Band 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7   Beiheft 1, 2,
 
 



Band 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7   Beiheft 1, 2,
 

Systeme im Denken der Gegenwart

Band 1 
Systeme im Denken der Gegenwart
hg. von Hans-Dieter Klein, Bonn (Bouvier) 1993, 191 S. 
ISBN 3-416-02465-6
 
 

Der erste Band der Studien zum System der Philosophie präsentiert die Vorträge, die beim Gründungssymposion der Internationalen Gesellschaft ‚System der Philosophie‘ in Wien (18. bis 20. 1. 1991) gehalten wurden. 
 

 



INHALTSVERZEICHNIS 


Hans-Dieter Klein (Wien) 
     Warum Studien zum System der Philosophie? ............................... 1 

Hans-Dieter Klein (Wien) 
     Einleitung zum ersten Band .......................................................... 18 

Karen Gloy (Luzern) 
      Hat systematische Philosophie überhaupt noch eine Chance? ...... 26 

Geert Edel (Hamburg) 
      Offene und geschlossene Systemform. Überlegungen zur 
      Unverzichtbarkeit eines neuen Systembegriffs ............................. 43 

Hans-Dieter Klein (Wien) 
      Systematische Philosophie und philosophisches System .............. 57 

Josef Simon (Bonn) 
      Zeichen - Sprache - System ...................................................... 64 

Harald Holz (Bochum) 
      Die Philosophie vor der Herausforderung einer formalen 
      Universalwissenschaft. Einige vorbereitende Überlegungen 
      zur Systematik der Philosophie im kritischen Blick auf 
      Leibniz und Hegel ...................................................................... 77 

Klaus Düsing (Köln) 
      Typen der Selbstbeziehung. Erörterungen im Ausgang von 
      Heideggers Auseinandersetzung mit Kant ................................. 107 

Konrad Cramer (Göttingen) 
      Einheit des Bewußtseins und Bewußtsein der Einheit. 
      Ein Problemaufriß in der Perspektive Kants ............................. 123 

Dieter Wandschneider (Aachen) 
      Von der Unverzichtbarkeit einer systematischen Naturphilosophie 152 

Peter Reisinger (München) 
      Warum die Praxis auf die Freiheit als generative Kompetenz 
      zu Sozialsystemen nicht verzichten kann ................................... 166 

Wolfgang Schild (Bielefeld) 
      Von Wert und Nutzen eines systematischen Rechtsdenkens .... 180 
 
 

 



Band 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7   Beiheft 1, 2,
 

Band 2 
Letztbegründung als System?
hg. von Hans-Dieter Klein, Bonn (Bouvier), 1994, 235 S. 
ISBN 3-416-02509-1 
 
 

Der zweite Band präsentiert die Vorträge, die beim zweiten Symposion der Internationalen Gesellschaft ‚System der Philosophie‘ in Prag (12. - 14. 6. 1992) gehalten wurden. 
 
 



INHALTSVERZEICHNIS 

Hans-Dieter Klein (Wien) 
      Einleitung ................................................................................... 1 
Hans Radermacher (Frankfurt/Köln) 
      Zum Begriff der Rationalität ........................................................ 9 
Karen Gloy (Heidelberg/Luzern) 
      Das Problem der Letztbegründung dynamischer Systeme ........... 20 
Jiri Pesek (Praha) 
      System und Freiheit. Zu der Anfangsstufe der sog. Kehre 
      in Heideggers Entwicklung der Voraussetzungen eines 
      philosophischen Systems ........................................................... 35 
Wolfgang Kuhlmann (Bad Homburg) 
      Systemaspekte der Transzendentalpragmatik ............................. 44 
Harald Holz (Münster/Westf.) 
      Ein Nukleus transzendentaler Formalintuitionen: 
      - Über Binnenstrukturen philosophischer Letztbegründung ......... 58 
Dieter Wandschneider (Aachen) 
      Letztbegründung und Logik ....................................................... 84 
Milan Sobotka (Praha) 
      „Womit muß der Anfang der Wissenschaft gemacht werden“. 
      Abriß der Problematik des Anfangs in der Philosophie von 
      Descartes bis Hegel ................................................................ 104 
Carlos Cirne-Lima (Porto Alegre, Brasilien) 
      Umgekehrte Logik .................................................................. 121 
Hans-Dieter Klein (Wien) 
      Allgemeine Ontologie .............................................................. 169 
Edith Düsing (Köln) 
      Die Konstitution des Selbst in ethischen Bewußtseinsstufen. 
      Untersuchungen zu Fichte und Kierkegaard ............................. 214 
 

 
 
 



Band 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7   Beiheft 1, 2,

Das Problem der Dialektik

Band 3 
Das Problem der Dialektik 
hg. von Dieter Wandschneider, Bonn (Bouvier), 1997,  169 S. 
ISBN 3-416-02663-2
 
 

Die Beiträge dieses Bandes waren - bis auf zwei (Cirne-Lima, Kesselring) - Gegenstand eines Dialektik-Kolloquiums, das im Februar 1994 am Philosophischen Institut der Rhein.-Westf. Technischen Hochschule Aachen durchgeführt wurde. 
 
 




INHALTSVERZEICHNIS

Dieter Wandschneider (Aachen) 
      Einleitung zum dritten Band .......................................................... 1 
Klaus Düsing (Köln) 
      Dialektikmodelle. Platons „Sophistes“ 
      sowie Hegels und Heideggers Umdeutungen ................................ 4 
Hans Friedrich Fulda  (Heidelberg) 
      Spekulatives Denken dialektischer Bewegung 
      von Gedankenbestimmungen ..................................................... 19 
Klaus J. Schmidt (Bochum) 
      Zum Unterschied zwischen wesenslogischer 
      und seinslogischer Dialektik ...................................................... 32 
Angelica Nuzzo (Firenze) 
      Die Differenz zwischen dialektischer Logik 
      und realphilosophischer Logik .................................................. 52 
Carlos R. V. Cirne-Lima (Porto Alegre, Brasilien) 
      Brief über die Dialektik ............................................................ 77 
Thomas Kesselring (Bern) 
      Voraussetzungen und dialektische Struktur 
      des Anfangs der Hegelschen Logik .......................................... 90 
Dieter Wandschneider (Aachen) 
      Zur Struktur dialektischer Begriffsentwicklung ........................ 114 

 

 
 



Band 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7   Beiheft 1, 2,
 

Systemtheorie

Band 4 
Systemtheorie
Philosophische Betrachtungen ihrer Anwendungen
hg. von Karen Gloy, Wolfgang Neuser, Peter Reisinger, 
Bonn (Bouvier), 1994, 235 S. 
ISBN 3-416-02509-1 
 

Der vorliegende Band präsentiert die Vorträge, die beim gleichnamigen Symposion der Internationalen Gesellschaft ‚System der Philosophie‘ in Wien (2. - 4. 12. 1994) gehalten wurden. 
 
 
 

                      

INHALTSVERZEICHNIS 
 

Einleitung 

Karen Gloy (Luzern) 
    Wurzeln und Applikationsbereiche der Systemtheorie. 
    Kritische Fragen......................................................................... 5 
 

Systemtheorie und Naturwissenschaft (Physik, Biologie) 

Wolfgang Neuser (Kaiserslautern) 
    Zur Logik der Selbstorganisation.............................................. 15 

Stefan Büttner (Heidelberg) 
    Ist Maturanas Biologietheorie eine 'spekulative' Theorie? 
    Maturanas Konzept der Autopoiesis zwischen naturwissen- 
    schaftlicher Theorie und spekulativer Naturphilosophie............. 35 
 

Systemtheorie und Kosmologie 

Peter Janich (Marburg) 
    Grenzen systemtheoretischer Methoden am Beispiel der 
    Kosmologie........................................................................... 53 

Paul Burger (Basel) 
    Das System ‚Universum‘. Versuch einer begrifflichen 
    Bestimmung........................................................................... 69 
 

Systemtheorie und Soziologie 

Horst Baier (Konstanz) 
    Götzendämmerung der soziologischen Systeme. Mit Hegel 
    und Marx, Nietzsche und Max Weber gegen Niklas Luhmann  91 

Peter Reisinger (München) 
    N. Luhmanns Paradoxie und ein Blick auf Hegel.................... 129 
 
 

Systemtheorie und Wissenschaftstheorie 

Erhard Oeser (Wien) 
     Die Selbstorganisation der Information im wissenschaftlichen 
     Erkenntnisprozeß................................................................ 147 
 

Zur Logik der Systemtheorie: die Paradoxien der Systemtheorie 

Hans-Dieter Klein (Wien) 
     Systemtheorie und Monadologie......................................... 169 

Manuel Bachmann (Luzern) 
     Die logischen Kriterien einer universalen Systemtheorie....... 179 

Manuel Zelger (Gütersloh) 
     Systemtheorie und Theologie. Zum Absolutheitsanspruch von 
     Universaltheorien............................................................... 191 
 

Systemtheorie als Letztbegründungsprinzip 

Gerhard Schönrich (Dresden) 
     Peirces Kategoriensystem als Erste Philosophie. 
     Peirce im Kontext von Fichtes Idealismus.......................... 209 

Karen GIoy (Luzern) 
     Systemtheorie - das neue Paradigma?............................... 227 
 




Band 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7   Beiheft 1, 2,
 

Anerkennung


Band 5 
 
Anerkennung  Interdisziplinäre Dimensionen eines Begriffs.
Ein Symposium 
hg. von Wolfgang Schild, Würzburg (Königshausen & Neumann) 2002, 183 S.
ISBN: 3-8260-1905-9 
  



Das Problem der Anerkennung steht heute im Mittelpunkt unterschiedlicher Disziplinen: Philosophie, Theologie, Rechtswissenschaft, Anthropologie, Sozialpsychologie, Psychoanalyse. Dementsprechend unterschiedlich sind die methodischen Zugänge zu dieser Frage und ebenso die versuchten Antworten. Die Palette der Theorien, die zum Anerkennungsbegriff vertreten werden, reicht vom Erklärungsmuster des Sozialdarwinismus über psychologische Theorien der Voraussetzungen für Herausbildung des Selbstbewußtseins (oder Selbstvertrauens) von Individuen bis hin zu philosophischen Konzepten einer Anerkennung als Grund für vernünftige Allgemeinheit des "Welthabens", ja zuletzt bis hin zu theologischen bzw. religionsphilosophischen Letztbegründungen gelingender zwischenmenschlicher Anerkennung in göttlicher (trinitarischer) Liebe, die menschlichem Lieben- und Anerkennenkönnen als Prämisse vorausgeht. Dabei reicht das Bedeutungsspektrum divergierender Anerkennungsmodelle von einem Konfliktmodell bis zu einem Harmoniemodell, je nachdem, ob Anerkennung begriffen wird als Domestizierung einer auf Leben und Tod gehenden Kampfessituation oder als ethische bzw. ethisch-religiöse Verwirklichung der wahren Bestimmung des Menschen. Methodisch wird Anerkennung thematisiert von der Sozialpsychologie und Psychoanalyse als Problem der Herausbildung des (empirischen) Selbstbewußtseins, des Gefühls des Geachtetseins, des Selbstvertrauens und der dafür notwendigen Bedingungen in den sozialen Verhältnissen. Die Rechtswissenschaft kann am Begriff der Menschenwürde des Art.1 GG ansetzen und Verbindungslinien ziehen zu Verhältnissen der Anerkennung, in denen die Rechtspersonen ihre rechtliche Freiheit verwirklichen können. Innerhalb der Philosophie finden sich zumindest drei weitere unterschiedliche Begriffe von Anerkennung(sstruktur): begründet durch prinzipientheoretische Erörterungen des Problems von Intersubjektivität, durch ethische Erörterung über die Achtung, Verantwortung und Verpflichtung gegenüber dem Anderen sowie durch utilitaristisch-pragmatische Erörterungen der verteilungsgerechten Regulierung von Glücksansprüchen in der Gesellschaft. Die Theologie schließlich fragt radikal nach dem letzten Grund der Anerkennung des Menschen als eines Individuums in dem Verhältnis zu Gott. Diesen Dimensionen des Anerkennungsbegriffs widmete sich ein interdisziplinäres Symposium, das im Rahmen der Gesellschaft "System der Philosophie" im März 1998 in Wien stattfand. Die dabei gehaltenen neun Referate von ausgewiesenen Vertretern der Theologie, Philosophie, Rechtswissenschaft und Psychoanalyse werden in diesem Sammelband veröffentlicht. 
 
INHALT
Vorwort
Peter Reisinger: Sozialsystem und Anerkennung
Yasuhiro Kumamoto: Einheitliche Struktur der vertikalen und horizontalen Anerkennungen in Hegels Phänomenologie des Geistes
Wolfgang Schild: Anerkennung als Thema in Hegels "Grundlinien der Philosophie des Rechts"
Gerhard Luf: Überlegungen zur Theorie der Anerkennung in der gegenwärtigen Rechtsphilosophie
Michael Köhler: Unbedingte Affirmation, Anerkennung und Rechtsverhältnis
Edith Düsing: Modelle der Anerkennung und Identität des Selbst (Fichte, Mead, Erikson)
Rolf-Peter Warsitz: Anerkennung als Problem der Psychoanalyse
Adriaan T. Peperzak: Anerkennung im Werk von Emmanuel Levinas
Traugott Koch: Anerkennung - das Absolute? Oder: Religion und Recht
Autorenverzeichnis 

 




Band 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7   Beiheft 1, 2,
 

Unser Zeitalter
 
 
 
 
Band 6 
 
Unser Zeitalter - ein postmetaphysisches?
Hg. von Karen Gloy, Würzburg (Königshausen & Neumann) 2004, 400 S.
ISBN: 3-8260-2938-0
 




Vorwort
I. Die Gegenwart und das Problem der Metaphysik
H.-D. Klein: Kein Ende für die Metaphysik - K. Gloy: Metaphysik - ein notwendiges oder verzichtbares Projekt? - N. Füzesi: Die Relevanz oder Irrelevanz der Metaphysik für die heutige Zeit

II. Metaphysikmodelle
H. Holz: Die Geschichte der Metaphysik - ein Feld von Modellversuchen? - W. A. Abaschnik: Das Vernunftverständnis im postmetaphysischen Zeitalter - B. Ošlaj: Metaphysik als symbolische Form - D. Barbaric: "Der unendliche Gegensatz". Über die metaphysische Bestimmung und systematische Gliederung der Kunst - C. Cirne-Lima: Das Erbe Platons. System und Systemnegation heute - Th. S. Hoffmann: Totalitätsgedanke und Grammatik der Freiheit. Über die bleibende Chance dialektischer Erinnerung von Metaphysik

III. Sprachphilosophie und Metaphysik
G. Edel: Die vermeintliche Überwindung der Metaphysik durch "logische" Analyse der Sprache - W. Lütterfelds: Familienähnlichkeit als sprachanalytische Kritik und Neukonzeption des metaphysischen Essentialismus?

IV. Naturwissenschaft und Metaphysik
R. Wahsner: Von der metaphysikfreien Wissenschaft zur metaphysikfreien Philosophie? - R. Kather: Von der Naturwissenschaft zur philosophischen Kosmologie. Über die Funktion und die Transformation der Metaphysik im 20. und 21. Jahrhundert - H.-O. Rebstock: "Exakt und dennoch vage". Der Dilettantismus einiger philosophierender Naturwissenschaftler

V. Zur Geschichte der antiken Metaphysik und ihrer Kritik
K. W. Zeidler: Hat Platons Höhle einen Ausgang? Zum Verhältnis von Metaphysik und Post-Metaphysik - E. Sonderegger: Unser Zeitalter - ein postmetaphysisches? Anlaß und Sinn der Frage

VI. Die Frage der Metaphysik bei Kant und im Deutschen Idealismus
G. Zöller: Metaphysik nach der Metaphysik. Die limitative Konzeption der Ersten Philosophie bei Kant - K. Androulidakis: Wie ist die Metaphysik nach Kant noch möglich? - K. Engelhard: Zur Rolle metaphysischer Annahmen für die Erkenntnis. Kant und die Idee der Materieteilung - D. H. Heidemann: Metaphysik und Realismus in der Erkenntnistheorie. Eine Problemanalyse bei Kant und Putnam - Y. Kumamoto: Eine neue Möglichkeit der Metaphysik im Rückgriff auf den Deutschen Idealismus - C. Stadler: Metaphysische Grundlagen der Fichteschen Kritik am immerwährend "gegenwärtigen" Zeitalter - I. Deretic: Sprache und Metaphysik. Hegels Lehre vom spekulativen Satz in der "Vorrede" zur Phänomenologie des Geistes - K. Vieweg: Hegel und der Anfang einer Metaphysik der Subjektivität

VII. Zeitgenössische Metaphysikkritik
W. Schmied-Kowarzik: Die Grenzen der Philosophie. Gedanken zu Metaphysik - Metalogik - Metaethik im Anschluß an Franz Rosenzweig - E. Düsing: "Ich will, daß Gott (nicht) sei!" - Kants Gottespostulat im Spiegel seiner Verfremdung durch Nietzsche - B. Zehnpfennig: Was ist Metaphysik? Eine platonische Antwort auf eine Heideggersche Frage - S. Graefe: Der "Postmetaphysiker" Habermas und seine "explosiven Erfahrungsgehalte des Außeralltäglichen"

Autorenverzeichnis


Band 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7   Beiheft 1, 2,
 

Unser Zeitalter
 
 

Band 7 
 
Systemphilosophie als Selbsterkenntnis - Hegel und der Neukantianismus
Hg. von H.-F. Fulda, Chr. Krijnen
Würzburg (Königshausen & Neumann) 2006, 178 S.

ISBN: 3-8260-3279-9





H. F. Fulda / C. Krijnen: Einleitung: Systemphilosophie als Selbsterkenntnis?
H. F. Fulda: Methode und System bei Hegel: Das Logische, die Natur, der Geist als universale Bestimmungen einer monistischen Philosophie
G. Edel: "Es gibt hier keinen definitiven Abschluß": Cohens System - ein Torso oder wohlbegründet offen?
R. Wiehl: Reflexion und Korrelation als Methodenbegriffe in den Systemphilosophien Hegels und Cohens
J. Stolzenberg: Selbsterkenntnis und Systemphilosophie: Hegel und der späte Paul Natorp
C. Krijnen: Selbsterkenntnis und Systemgliederung: Hegel und der südwestdeutsche Neukantianismus
A. Nuzzo: Logik und System bei Hegel und Lask
K. W. Zeidler: Selbstkontinuation, Korrelation und Dialektik: Bruno Bauch, Richard Hönigswald und Jonas Cohn



VORWORT
Die Erforschung der klassischen deutschen Philosophie ist in den letzten Jahrzehnten mit großer Energie vorangetrieben worden. Neben dieser Beschäftigung mit Kant, Fichte, Schelling, Hegel, aber nur schwach damit verbunden, hat seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Neuzuwendung zu einer Strömung stattgefunden, die wie der deutsche Idealismus zu ihrer Zeit diskursbestimmend war und zugleich für eine Neubelebung der klassischen deutschen Philosophie eintrat: der Neukantianismus. Sowohl für Kant bis Hegel als auch für den Neukantianismus war der Gedanke leitend, Philosophie könne sich nur als System sachgemäß entfalten. Im 20. Jahrhundert ist dann freilich kaum ein philosophischer Gedanke so stark in Mißkredit geraten wie dieser. Während der letzten Jahre jedoch läßt sich eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem Systemgedanken registrieren.
Im Zuge eines gemeinsamen Forschungsprojekts der Herausgeber entstand die Idee, diesem neuen Systeminteresse ein internationales Forschungscolloquium zu widmen. Es fand unter dem Titel Systemphilosophie als Selbsterkenntnis? Hegel und der Neukantianismus am 04. und 05. Juni 2004 im Philosophischen Seminar der Universität Heidelberg statt. Der fast gleich betitelte, vorliegende Band vereinigt die Beiträge, die in Heidelberg vorgetragen und aufgrund der Diskussion für die Veröffentlichung überarbeitet wurden.
Ohne die tatkräftige Unterstützung vieler hätte weder das Colloquium noch die Drucklegung so reibungslos vonstatten gehen können, wie sie verliefen. Die Herausgeber sind dem Philosophischen Seminar Heidelberg für die Bereitstellung der Räume und einer Hilfskraft sowie die Begrüßung durch den damaligen Geschäftsführenden Direktor, Prof. Dr. Jens Halfwassen, zu Dank verpflichtet. Prof. Dr. Hans-Dieter Klein (Wien) war so freundlich, den Band in seine Reihe "Studien zum System der Philosophie" aufzunehmen. Ludger Roth (Siegen) leistete wertvolle Hilfe bei der Einrichtung des Typoskripts für die Drucklegung. Finanziell ermöglicht wurden das Colloquium und die Veröffentlichung seiner Ergebnisse durch die großzügige Hilfe der Thyssen-Stiftung und der Alexander von Humboldt-Stiftung. Doch man muß den Weisen ihre "Weisheit erst entreißen"; darum seien auch alle Teilnehmer für ihre anregenden Beiträge, gleich ob im Vortrag oder in der Diskussion, bedankt!
Heidelberg und Amsterdam, im Sommer 2005





 Band 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7   Beiheft 1, 2,
 

Kritische Dialektik und Transzendentalontologie

Beiheft 1
Kurt Walter Zeidler, Kritische Dialektik und Transzendentalontologie
Der Ausgang des Neukantianismus und die post-neukantianische Systematik R. Hönigswalds, W. Cramers, B. Bauchs, H. Wagners, R. Reiningers und E. Heintels

Bonn (Bouvier) 1995, 372 S. 
ISBN 3-416-02518-0
 
 
 
 
 
 
 

 aus dem Vorwort, S. 5f. 

„Da gegenwärtig kein allgemeinverbindlicher Begriff des ‚Neukantianismus‘ oder gar der ‚Transzendentalphilosophie‘ zur Verfügung steht und somit unter heutigen Bedingungen nicht aufs Geratewohl eine Geschichte der transzendentalsystematischen Bemühungen des 20. Jahrhunderts verfaßt werden kann, lag es nahe, sich diesem Thema anhand einer Analyse der Diskussionen zu nähern, in denen sich die sogenannte Selbstauflösung des Neukantianismus dokumentiert. Im Zuge dieser Annäherung war insbesondere an Siegfried Marcks zweibändiges Werk über DIE DIALEKTIK IN DER PHILOSOPHIE DER GEGENWART (Tübingen 1929/31) anzuknüpfen, das die transzendentalphilosophische Diskussion der 20er Jahre unter dem Aspekt einer „kritischen Dialektik“ zusammenfaßt; einer kritischen Dialektik, die sich aufgrund der Ablehnung der neukantianischen „Konstruktion eines idealen Subjekts“ und der darum nunmehr verstärkten Einsicht in die „Spannung zwischen dem existierenden Subjekte und dem Geltungsbereich“ ausgeformt habe und als das verbindende Motiv in „Jonas Cohns Theorie der Dialektik, R. Höngswalds Denkpsychologie, Br. Bauchs Ideenlehre, P. Natorps Lehre vom Grenzdenken, N. Hartmanns Aporetik, E. Cassirers philosophische[r] ‚Anthropologie‘, Max Adlers neukantische[m] Marxismus“ anzusehen sei (S. Marck [1929], S. III). Wie allein schon der Hinweis auf „N[icolai] Hartmanns Aporetik“ zeigt, geht diese ,Hegel-Renaissance in der deutschen Philosophie‘ (H. Levy) auch Hand in Hand mit einer Ontologisierung der Transzendentalphilosophie. Dieser Transzendentalontologie, die sich - teils in dialektischem Einverständnis mit und teils in antidialektischem Gegensatz zur ‚Hegel-Renaissance‘ - mit einer nach den unterschiedlichsten Richtungen hin wirksamen ‚Leibniz-Renaissance‘ verband, war im Titel der vorliegenden Untersuchung um so mehr Rechnung zu tragen, als das ontologische Motiv (vorallem unter dem Eindruck der Hartmannschen Neo-Ontologie und der Heideggerschen Existentialontologie) in den transzendentalsystematischen Arbeiten der Nachkriegszeit eindeutig in den Vordergrund tritt. 
Der Titel KRITISCHE DIALEKTIK UND TRANSZENDENTALONTOLOGIE steckt daher sowohl den inhaltlichen wie auch den zeitlichen Rahmen der Untersuchung ab: ihr Thema sind die post-neukantianischen Systembildungen, die in Auseinandersetzung mit den dominierenden Philosophemen der Zwischen- und Nachkriegszeit (der Neo-Ontologie und der Lebens- und Existenzphilosophie) am transzendentalen Ansatz und Systemanspruch festhielten, indem sie den überzeitlichen Geltungsanspruch der Idee und die innerzeitliche Existenz ‚dialektisch‘ oder ‚monadologisch‘ zu vermitteln suchten. Nachdem aus transzendentalsystematischer Sicht das Ringen um eben diese Vermittlungsproblematik ohnehin die gesamte abendländische Philosophiegeschichte ‚seit Parmenides und Platon‘ beherrscht, sagt diese Eingrenzung der Thematik allerdings mehr über das Selbstverständnis der Systemdenker aus, als sie zu deren philosophiegeschichtlicher Positionierung beiträgt. Man kommt daher dem Eigentümlichen der post-neukantianischen Systembildungen näher, wenn man – ihre Differenz zum Neukantianismus hervorhebend – betont, daß sie sich aufgrund der Ablehnung der neukantianischen „Konstruktion eines idealen Subjekts“ (S. Marck) dem Problem der ‚Konkretisierung der Transzendentalität‘ (Erich Heintel) oder einer ‚Philosophie der konkreten Subjektivität‘ (Hans Wagner) stellen. Da man die Phänomenologie Husserls und die Philosophische Anthropologie in gleicher Weise charakterisieren kann, muß diese Problemstellung in unserem Zusammenhang freilich nicht so sehr als Verabschiedung, sondern als Weiterführung neukantianischer Traditionen verstanden werden; da der Versuch einer Rekonstruktion der neukantianischen Theoriestränge, die sich gegenüber den lebensphilosophischen, ontologischen und positivistischen Zersetzungen des kritizistischen Ansatzes resistent erwiesen, zur Revision einiger gängiger Vorurteile bezüglich des Neukantianismus zwingt, wird im Zuge der einleitenden Analyse der sogenannten Selbstauflösung des Neukantianismus aber auch der Begriff ‚Neukantianismus‘ selbst in grundsätzlicher Weise zu bestimmen sein. Diese Begriffsbestimmung liefert das gesuchte Kriterium für die systematische Eingrenzung der Thematik und somit für die Auswahl der Repräsentanten der Kritischen Dialektik und Transzendentalontologie, deren philosophische Bemühungen in der Folge dokumentiert sind. 
Durchaus in Verbindung und Übereinstimmung mit diesen systematischen Erwägungen war für die nähere Auseinandersetzung mit Richard Hönigswald und Wolfgang Cramer, Bruno Bauch und Hans Wagner, sowie mit Robert Reininger und Erich Heintel, nicht zuletzt der Umstand maßgeblich, daß ihre Arbeiten eine für die Philosophie des 20. Jahrhunderts bemerkenswerte Kontinuität transzendentalphilosophischer Ansätze demonstrieren und dennoch keineswegs die Beachtung gefunden haben, die sie im Interesse einer lebendigen Aneignung und kritischen Weiterführung der Transzendentalphilosophie verdienen. Die vorliegende Arbeit versucht vorallem diese Kontinuität transzendentalphilosophischer bzw. neukantianischer Ansätze herauszustellen und die aus der individuellen Problemsicht der genannten Autoren resultierende produktive Weiterbildung dieser Ansätze zu dokumentieren, indem sie jeweils monographisch die einzelnen Denkwege verfolgt.“ 


INHALTSVERZEICHNIS

Am Ausgang des Neukantianismus 
 Die nachidealistische Identitätskrise der Philosophie     11 
 Kulturfrömmigkeit und Geltungsobjektivismus    17 
 Das ‚Epochenjahr‘ 1924   22 
 Natorp und Husserl, Cassirer und Heidegger                                    31
 Emil Lask und Heinrich Rickert                                                       47
 Heterologie, Heautonomie und Sinnmetaphysik                                65 
 Der realistische Kritizismus                                                               56
Richard Hönigswald
 Materialismuskritik, Allgemeine Methodenlehre und Ding-an-sich    75 
 Der Weg zur Denkpsychologie                                                                  90 
 Korrelation von Objekt und Methode                                           98 
 Prinzipienfragen der Denkpsychologie                                         106 
 Logik und Psychologie                                                              115 
 Präsenz und Kontinuität                                                              126
 Korrelation oder transzendentale Logik?                                     132
Wolfgang Cramer
 Die reine Anschauung und das Grundproblem der Philosophie     139
 Die Monade 146
 Deduktive Monadologie                                                              157
 Theorie des Absoluten                                                                164
Bruno Bauch
  Wahrheit, Wert und Wirklichkeit                                                  173
 Teleologische Urteilskraft, Kontinuität und Idee                            181
 Transzendentales Subjekt und Funktionsbegriff                             194
 Praktische Philosophie                                                                 201
Hans Wagner
 Noesis und Noema                                                                      209
 Die noematische Geltungsreflexon                                                 214
 Stufen der Apriorität                                                                     225
 Systematische Apriorität                                                               234
 Die Faktizität des Subjekts                                                           239
Robert Reininger
 Kants Lehre vom inneren Sinn                                                      245
 Philosophie des Erkennens                                                           251
 Das Urerlebnis                                                                            256 
 Der Satz des Bewußtseins                                                           263
 Transformation des Urerlebnisses                                                267 
 Das Affinitätsproblem                                                                  273 
 Ethik der Autonomie                                                                   283 
Erich Heintel 
 Urerlebnis und daseiende Transzendentalität                                291 
 Dialektik, wahrhafte Einheit und Aporie                                       301 
 Drei Labyrinthe                                                                            315
 Grundriß der Dialektik                                                                  324
Bio-bibliographische Hinweise                                                      331 
Literaturverzeichnis                                                                       341 
Namenregister                                                                               367
 

 



Band 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7   Beiheft 1, 2,



Krijnen - Philosophie als System   


Beiheft 2
 
Christian Krijnen, Philosophie als System: Prinzipientheoretische Untersuchungen zum Systemgedanken bei Hegel, im Neukantianismus und in der Gegenwartsphilosophie
Würzburg (K&N) 2007, 440 S.
ISBN: 978-3-8260-3726-9







Kurzinhalt: Die Desavouierung des philosophischen Systemgedankens im Laufe des 20. Jahrhunderts bildet den Hintergrund dieser Studie. Hegels Systemkonzeption hat dabei eine zentrale Rolle gespielt. Die Neukantianer indes wollten sich mit der Preisgabe des Systemgedankens nicht abfinden. Zugleich bemühten sie sich, den Systemgedanken in Auseinandersetzung mit Hegel und der Systemkritik weiterzubilden. Indem die Untersuchung den Gehalt dieser Weiterbildung thematisiert, schließt sie zugleich beim gegenwärtigen Interesse für Hegel, den Neukantianismus und das Systemdenken an. Sie verbindet diese drei Aspekte miteinander. - Das Buch eröffnet mit einer problemgeschichtlichen Einleitung in das Systemproblem. Sodann folgt eine systemische Konfrontation ‚Hegel - Rickert'. Vier Themen rücken dabei am Leitfaden derjenigen Problemkomplexe in den Vordergrund, die den Systemgedanken selbst umreißen (Anfangs-, Gliederungs- und Abschlußproblem): In den Kapiteln (1) Absoluter oder kritischer Standpunkt? Das methodisch-genetische Problem des Anfangs der Philosophie bei Hegel und Rickert, (2) Sein und Nichts am Anfang von Hegels Logik. Bemerkungen anläßlich einer Kritik Rickerts und (3) Dialektik oder Heterologie? Zur Grundstruktur des Denkens bei Hegel und Rickert wird der Problemkomplex des ‚Anfangs' abgehandelt. Das 4. Kapitel Systemgliederung und Systemabschluß bei Hegel und Rickert thematisiert die beiden anderen Problemkomplexe: In welche ‚Gebiete' (‚Teile', ‚Sphären', ‚Regionen') gliedert sich das System der Philosophie? Wie läßt der Abschluß des Systems sich bewältigen, und zwar unter Berücksichtigung des Sachverhalts seiner ‚Geschlossenheit' wie seiner ‚Offenheit und Geschichtlichkeit'? Anschließend wird im 5. Kapitel Der Systemgedanke in der Entwicklung des südwestdeutschen Neukantianismus das in dieser Entwicklung (vor allem bei Jonas Cohn und Bruno Bauch) Erreichte rekonstruiert und in evaluierender Weise mit dem bei Hegel und Rickert Vorliegenden in Beziehung gesetzt. Das abschließende Kapitel System der Philosophie heute fragt zum einem, ob und inwiefern sich wichtige Ergebnisse der Auseinandersetzung mit dem Systemgedanken Hegels und dem des Neukantianismus im heutigen problemgeschichtlichen Kontext bewähren. Zum andern liefert es in Auseinandersetzung mit Systemkonzeptionen der Gegenwart (Wagner, Flach, Gloy u.a.) einen systematischen Beitrag zur Debatte über das philosophische System, wobei schließlich auch die nicht-systemische Philosophie einbezogen wird.



Band 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7   Beiheft 1, 2,