Lebenslauf
Kurzdarstellung
Werke
Literaturhinweise
Wolfgang Marx
Reflexionstopologie
Tübingen (J.C.B. Mohr) 1984, VII, 670 S.
ISBN 3-16-244793-3
aus der Einleitung, S. 15ff.:
„Es ist die Aufgabe der umfassenden Reflexionstopologie, der Theorie
der endlichen Bewegungen des Denkens von und zu Gedanken, die Bestimmtheit
von Gedanken und besonders der Grundgedanken oder Kategorien bezüglich
der verschiedenen bestimmten, wechselweise voneinander abhängenden
logischen Örter des Denkens, der Stellen, an denen die logische Reflexion
sich fixieren und ausrichten kann, um mit der dort gewonnenen Kontur übergehen
zu können zu neuen Stellen, die sie zu schöpfen, zu besetzen
hat, begreifbar zu machen. Logische Theorie besteht nicht nur in der Systematisierung
schon gewonnener, womöglich erprobter Schemata und Formen, sondern
sie hat wesentlich die Aufgabe, das schon Erreichte und Vertrautgewordene
durch Erfindung von Kontrasten und Alternativen zu ihm neu durchsichtig
zu machen und zu differenzieren. Auch im logischen Gebiet gilt es, die
normative Kraft des Faktischen zu brechen, den Schein aufzuheben, das geknüpfte
Gedankennetz sei lückenlos und starr, biete keine Möglichkeit,
Spontaneität in ihm oder im Anschluß an es zu entfalten.
Die Reflexion muß die Kraft aufbringen, immer über
sich selbst hinauszudringen, ohne sich dabei zu verlassen; es kommt für
sie darauf an, durch kühne, aber kalkulierte Analogien das, worüber
sie schon begrenzt verfügt, zu einem Gelände neuer Fruchtbarkeit
für alle Gedanken zu machen, die ausgeleierten Verstehensmöglichkeiten
aufzubrechen und um ein wie zulänglich oder unzureichend auch immer
einbegriffenes Entlegenes spannungsvoll zu erweitern.
Denken ist wesentlich Denken des Seins, Denken im fruchtbaren
Bathos der Erfahrung; als Denken des Denkens entzieht es sich dem nicht,
sondern es erschließt sich als eigene Dimension in und mit dieser
Beziehung. Denken als Reflexion eines Subjekts ist nicht ein isolierter
Selbstvollzug, sondern die Konzentration bewährter logischer Möglichkeitsgründe
auf die ihnen innewohnende Dynamik des reinen Denkens. In den logischen
Möglichkeitsgründen liegt als fundamentales Konstituens die Beziehung
auf die durch sie grundgelegte Erfahrung. Erst die Analyse der Funktion
logisch-transzendentaler Gründe in der Erfahrung vermag den formal-allgemeinen
Charakter der Grundgedanken wirklich, d. h. hinsichtlich der Leistung zu
entdecken. Die Erfahrung stellt dem Denken unablässig die Forderung,
seinen Bestand in geeigneter Weise zum Zweck ihrer und seiner eigenen Erweiterung
zu differenzieren. Nicht das, was die Erfahrung je konkret ist bzw. erbringt,
wohl aber das, was sie in ihren Grundlagen benötigt, um über
jeden konkreten Punkt, d. h. über jeden Stand der Entwicklung des
Erfahrungswissens in bestimmter theoretischer Gestalt, die von Vorläufigkeit
gezeichnet bleibt, hinauszukommen, bereichert die Reflexion um entdecktes
Denken, um entdeckte Denkmomente direkt; nicht wird so die Fülle des
denkend Erschlossenen bloß quantitativ fortgesetzt, sondern es steigert
sich so die Intensität der Beziehungen im Netz der Grundlagen, und
das sie begleitende Bewußtsein gewinnt ihr entsprechend an Klarheit
und Einsicht in seine erkennbaren Schranken. Denken, das geschichtlich-kulturell
und raum-zeitlich, das positional determiniert ist, muß reflektierend
sich entfalten und gestalten, es ist nicht reines Denken. Denken als Reflexion
trifft nie auf eine unberührte Wirklichkeit, sondern auf die schon
vorgeprägte. Gleichgültig ob das Denken
sich auf die geistige oder naturale Wirklichkeit bezieht, es trifft
dabei auch auf sich selbst, es reflektiert sich an und in dem, worauf immer
es sich auch beziehen mag. Denken als Reflexion, als die Bewegung eines
Denkenden, dessen Bezugspunkte und Realisierungsrahmen nie schlechthin
fremde, sondern auch schon integrierte sind, ist deshalb Selbstdifferenzierung
am Anderen seiner selbst. Überall kommt Denken auf sich, d. h. auf
das schon von ihm Bestimmte zurück und nimmt dieses Zurückkommen
differenziert noch einmal in sich zurück.
Die topologische Theorie des Denkens als der Reflexion
ist Theorie eines bestimmten, des positional determinierten Modus des reinen
Denkens. Nicht direkt zugänglich ist reines Denken; es muß sich
in der, durch die Reflexion erschließen. Auch die invarianten Grundstrukturen
und Kategorien, die das Denken in allen möglichen gegenständlichen
Einstellungen stabilisieren und beherrschen, bedürfen der nicht abschließbaren
Diskursion der Reflexion; sie kommen in der Reflexion zweimal vor: als
das, worauf sie sich richtet, und als das, in dem sie schon gerichtet ist.
Die Grundstrukturen und Kategorien des reinen Denkens erscheinen, insofern
die Reflexion ihrer als ihrer Invarianten innewird, gedoppelt und bilden
so eine in sich selbständige Dimension, die aber nur begrenzt, in
den Bedingungen des verhängten Scheins, erschließbar ist. Indem
Reflexion sich selbst durchdringt, erkennt sie die Bedingungen des mit
ihr gesetzten Scheins und baut ihn, obgleich nie endgültig, ab. Der
unendlich bleibende Abstand zwischen Reflexion und reinem Denken, das sich
notwendig der topologischen Fixierung und Gliederung seiner Momente in
ihm entziehen muß, zwingt das endliche Denken nicht zum Verharren
in seinen Grenzen; in der Möglichkeit der Reflexion, die Grenzen und
sich an diesen zu erreichen, liegt die Möglichkeit der bestimmten
Antizipation des Jenseits dieser Grenze, das aber nur begrenzt, abhängig
vom Grad der Erschließung der Bestimmtheit der Reflexionsgrenzen,
entfaltet werden kann.
Weil niemals die Wirklichkeit vollkommen in Gedanken übersetzt
sein wird, weil die Grundlagen des reinen Denkens in der Reflexion niemals
anders als nur erscheinend greifbar werden und so von ihrer ganz angemessenen
Fassung unendlich verschieden bleiben, bleibt dem positional determinierten
Denken die Möglichkeit seiner Entfaltung in die und in den ihm immanenten
Richtungen. Als auf die externe Realität und die Grundlagen bezogen
bleibt das Denken gebunden, aber auch unendlich frei; in beiden Richtungen
sind seine Möglichkeiten unausschöpfbar. Die Topologie der Grundgedanken
als die Lehre von ihren Verhältnissen und deren Bedingungen in ihnen
hat sie als die Voraussetzungen der sich erhaltenden theoretischen Freiheit,
ohne die die praktische nicht zu denken ist, begreifbar zu machen.
Der Philosophie ist seit Parmenides die unerledigbare
Aufgabe gestellt, dem sich immer auch zerstreuenden Weltbewußtsein
die Möglichkeit einer differenzierten und differenzierenden Konzentration
im Denken zu verschaffen. Den dem natürlichen, den Realitäten
nur angepaßten Bewußtsein entstammenden Widerständen dagegen
hat sie sich einsichtig und energisch zu widersetzen, um die Dimension
zu erlangen, die es möglich macht, über die Grenzen der Gegenwart
hinauszudenken und für kommende Probleme offen zu sein.“
Inhaltsverzeichnis
Einleitung.........1
1. Teil
Kategorien als Grundlagen des Denkens und der Erfahrung
§ 1. Funktion und Bestimmtheit der Kategorien........19
§ 2. Die Bedeutung der Erfahrung für die Theorie
der Kategorien........35
§ 3. Das Subjekt der Erfahrung und die Ideenfunktion...........48
§ 4. Kategorien als reine Denkbestimmungen und als
transzenden-
tale Erfahrungsbedingungen............54
§ 5. Elementare Charakteristika des logischen Bereichs
und seiner
Erschließungsbedingungen.........68
§ 6. Grundbegriffe der topologischen Kategorientheorie........82
§ 7. Realitätsbezug im reinen Denken..........87
§ 8. Das reine Denken als Grund und als Gedanke des
subjektiven
Denkens.........101
2. Teil
Der Aufbau der Grundbegriffe der Kategorientopologie
§ 9. Logische Bereiche, ihre Grenzen und Beziehungen
zueinan-
der..........117
§ 10. Elemente und Probleme der Begriffstopologie im Zusammen-
hang der Kritik
der reinen Vernunft..........130
§ 11. Die faktizitären Grundlagen des logischen Ich.........146
§ 12. Die Dimensionierung des Logischen als Bedingung der
Theorie
des Verstandes...........162
§ 13. Begrenztheit und Transzendentalität als Bedingungen
der
Explikation
der
logischen Beziehungen von Kategorien und
Ideen............172
§ 14. Die Idee der Vorurteilsfreiheit im Rahmen einer Theorie
des
Denkens..........171
§ 15. Die Struktur der Begriffe und des reinen Denkens als
Basis der
formalen Möglichkeit
zur immanenten Differenzierung ihrer
Bedeutung............197
§ 16. Die Bestimmtheit der Modalkategorien und die Notwendigkeit
der Annahme
einer Gegeninstanz für reines Denken als dessen
Artikulationsbedingung............210
§ 17. Die vollständig disjunkte Differenz zwischen
Begriff und
Anschauung als
der Bezugsrahmen transzendentaler Refle-
xion.............225
§ 18. Die Kategorien als Voraussetzungen und Momente des
differenzierbaren
Grundlagensystems der Erkenntnis............246
3. Teil
Die innere und die äußere
Dimension der Gedanken
§ 19. Der Anfang der Reflexion..........263
§ 20. Die Differenz der Reflexion von sich selbst.............272
§ 21. Die Reflexion auf die Grenze und die Grenze der Reflexion.
282
§ 22. Das an der Grenze der Reflexionsmöglicbkeiten
entstehende
Denken als reine
Konzentration...........294
§ 23. Spezifische Bestimmungen der einbezogenen Reflexion.........303
§ 24. Das Denken des Denkens.............314
§ 25. Das Innere der Gedanken und seine Funktion in der
differen-
zierenden Bestimmung.............326
§ 26. Die ersten Bestimmtheiten..............339
§ 27. Die ersten Bestimmungen des Denkens..........353
§ 28. Bestimmte Dimensionen und Dimensionsverhältnisse..........371
§ 29. Das Denken und die Modalitäten............384
§ 30. Die Wirklichkeit des Denkens und die Einzigkeit der
topischen
Distanz in allen
Gedanken..............404
§ 31. Die bestimmt-konkrete Gliederung des Wirklichen in
seinen
Gründen.............420
§ 32. Die reine Distanz als Bedingung topologischer Verschiebungen
zu Formen und
Inhaltssystemen..............439
§ 33. Die Zerlegung des Denkens in seine Gegensätze............459
§ 34. Das Denken und seine Möglichkeit jenseits seiner
Grenze:
Denken als Reflexion...............476
§ 35. Endlichkeit, Unendlichkeit und die qualitativen Differenzen
der Gedanken
vor der Idee...........490
§ 36. Die Funktion der Unendlichkeit für das subjektive
Denken und
die Konstitution
seines Weltbewußtseins in Raum und Zeit.......507
§ 37. Die Bestimmtheit der Ideen im Wechsel ihrer Funktionen.
Die
Kernfunktion
in den reinen Gedanken und ihre Formalisierung
zur abstrakt
regulierenden Idee für die Vorstellungen..........531
§ 38. Gedanken als Synthesisfunktionen. Welt und Weltbewußtsein
als Synthesisprodukte..........544
§ 39. Totalität und Identität..........566
§ 40. Sein und Schein...........590
§ 41. Zwecke und Mittelzwecke - Funktionen und Teil-
funktionen..............608
§ 42. Differenzierung und Verdichtung von Funktionen.........620
§ 43. Die positional determinierten und die reinen Gedanken........638
§ 44. Das unvollendhare System topologischer Reflexion..........655
Lebenslauf
Kurzdarstellung
Werke
Literaturhinweise
Wolfgang Marx
Bewußtseins-Welten
Die Konkretion der Reflexionsdynamik
Tübingen (J.C.B. Mohr) 1994, IV, 484 S.
ISBN 3-16-146260-2
Aus dem Prolog, S. 1f.:
„Das entschiedene Insistieren darauf, daß die Beziehungen zur
Wirklichkeit rationale Form und Ausgestaltung erhalten müssen, um
ein wenigstens ausreichendes Minimum an kontrollierbarer Verbindlichkeit
gewinnen zu können, ist an sieh eine Selbstverständlichkeit,
die unter den aktuell gegebenen Umständen allerdings hart und eindeutig
gegen die bequemen Fluchtbewegungen, die sich deni Forderungen des Tages
hartnäckig zu entziehen versuchen, gerichtet ist. Es hilft kein Lamentieren
über die Tummeleien in dunklen Unverbindlichkeiten, vielmehr gilt
es aufzuweisen, daß einer Wirklichkeit, die zunehmend in rationale
Segmentierungen zerfällt, nur dann beizukommen ist, wenn man den rationalen
Kern dieses an sich keineswegs fatalen Zerfallsprozesses erkennt und
in seinen diversen Manifestationsweisen entwickelt und verständlich
macht.
Es kommt nicht darauf an, asthmatische Ansätze und modische
Rezepturen anzurühren, die ebenso schnell vergehen, wie sie kreiert
werden, sondern vielmehr darauf, ein geschlossenes System vorzulegen,
in dem die diversen Weisen der Weltbeziehung in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit
zur Darstellung kommen können. Schrittweise und möglichst dicht
die Interdependenzen der Denk- und Handlungsformen zu entwickeln und zusammenzuschließen,
das entspricht der grundsätzlichen Forderung, der sich die Tradition
der Philosophie seit ihrem Beginn immer gestellt hat. Dieser soweit wie
möglich erneut zu genügen, stellt die Aufgabe, die bewährten
überkommenen und aktuellen theoretischen Potentiale als solche
zu erkennen und fruchtbar zu machen. Systematische Philosophie braucht
nicht mehr ab ovo zu beginnen, sie steht im Reichtum der Tradition, die
immer auf Umsetzung und begründete Abwandlung wartet.
Da es eine Illusion ist, zu erwarten, es ließe sieh ein
Zentrum aller Gedankenentwicklung angeben, aus dem sich - womöglich
deduktiv – durch Zauberei eine Geschlossenheit hervorholen ließe,
die zu kompensieren vermöchte, was in der Wirklichkeit der
geistigen Manifestationen um so dissoziierter vorliegt, je größer
die Intensität geworden ist, mit der die einzelnen Gebiete inhaltlich
und methodisch erfaßt worden sind, hat daher an die Stelle suggestiver
Monismen und dialektischer Romantizismen - die allenfalls als Livrée
fader und leicht durchschaubarer Immunisierungsstrategien gegenüber
andrängenden, alt gewordenen Bcgriffen nicht mehr gefügigen Wirklichkeiten
tauglich sind - die geduldige Analyse zu treten, die zunächst die
Mühe der Bestandsaufnahme auf sich nimmt, um danach energisch die
innere
Verbindung der geistigen Formen zur Geltung zu bringen. Es ist naheliegend,
einen Indifferenzpunkt für die diversen geistigen Leistungen
anzunehmen, die das Bewußtsein für die Ausgestaltung seines
elementar durch Distanz gekennzeichneten Verhältnisses zur
Wirklichkeit hervorgebracht hat; Distanz nämlich ist es, die
das Denken, durch das allein die Wege zur erschlossenen Welt geschaffen
werden können, auslöst und sich in ihm dauernd produktiv erhält.
Eine solche Annahme ist deshalb durchgreifend vernünftig und realistisch,
weil man konstatieren muß, daß elementare Strukturen sowohl
die diversen Formen theoretischer als auch praktischer Realitätsbewältigungsstrategien
zwar
nicht abstrakt invariant, wohl aber in spezifischer Differenzierung gemeinsam
beherrschen. Alle Weisen der Beziehung des Bewußtseins auf seine
vorgegebenen, objektiven Konstellationen sind dadurch bestimmt und davon
abhängig, daß für sie ein festes System mit einer überzeugenden
sprachlichen Gestalt und Gliederung entwickelt wird, durch das nicht nur
die Einstellungen des Bewußtseins, sondern auch seine konkreten Manifestationen
die Kontur gewinnen können, die eine
intersubjektive Partizipation
überhaupt erst möglich macht.“
Inhaltsverzeichnis
Prolog........ 1
1. Gedanken am Anfangs- und Brennpunkt ihrer singulären Genese
und allgemeinen Geschichte...... 5
§ 1 Bewußtheit und Bewußtsein.......
8
§ 2 Die erste Einheit von Ausbreitung
sind Zentrierung des Bewußt-
seins
durch kontinuierende Interferenzsetzung........... 26
§ 3 Die Selbstpräsenz des Bewußtseins
in seinen kopräsenten Gedan-
ken und
der raum-zeitlichen Positionalität....... 48
§ 4 Der Grund des Bewußtseins in
ihm selbst als imaginäre Einheit von
Transzendenz
und Immanenz. ........ 68
II. Die unmittelbaren Weisen der Weltbeziehung und ihre Aufhe-
bung in der Distanzbewegung des Bewußtseins.......
89
§ 5 Die augenblickliche Unendlichkeit
der Zeit und ihre Gliederung in
der Zeitlichkeit
des Bewußtseins........ 92
§ 6 Intensiv-unendlicher Grund und extensionale
Unendlichkeit der
Raum Zeit
als transzendentalontologische Bedingung endlicher
Maßbestimmtheiten.........
114
§ 7 Der Verlust der Unmittelbarkeit der
Weltbeziehung im entwickel-
ten, bestimmten
Wirkliehkeitsbewußtsein als Beginn der konkre-
ten Freiheit..........
139
§ 8 Die Verdoppelung des Verlustes der
Unmittelbarkeit oder die
Labilität
der Potentiale des Bewußtseins......... 165
§ 9 Die durch die theorensche Freiheit
verlorene Welt........ 190
III. Die elementaren Formen der Selbstkonkretssierung des Bewußt-
seins als Grundlagen der Ausdifferenzierung der Dimensionen
des Geistes........ 217
§ 10 Der Anfang verbindlicher Weltbeziehungen durch
die theoretische
Freiheit
in der Distanz........ 220
§ 11 Die Selbstüberschreitung des Bewußtseins
in den medialen Gestal-
ten des
Erkennens und der unmittelbaren Selbstreflexion....... 244
§ 12 Wirklichkeitsverhältnisse in possessiven
Modalitäten........ 270
§ 13 Die Entfaltung der Ausdrucksmedien zu Sprachdimensionen
und
die fundamentale
Friktion in der symbiotischen Einheit der Leben-
digkeit des
individuellen Bewußtseins....... 295
§ 14 Die Dimension der geistigen Welt und ihre elementare
Gliederung 318
IV. Ausdifferenzierungen des Spannungsverhältnisses von persona-
ler Individualität und geistiger
Dimension........ 341
§ 15 Die Gewalt der Sprache und ihre autosuggestive
Verstärkung..... 343
§ 16 Die Stabilität der Transformationsstrukturen
der Person in den
theoretischen
und moralischen Kategorien......... 366
§ 17 Offenheit und Geschlossenheit der moralisch-rechtlichen
Syste-
matik........
391
§ 18 Die passiv-aktiv synthetische Freiheit der Reflexivität
in der ästhe-
tischen
Erfahrung und ihre Differenzierung in der Kunst........ 419
§ 19 Wirklichkeit als Erscheinung des Eigenen und
des ganz Anderen
im System
der reinen Gedanken.......... 445
§ 20 Die permanente Selbsttranszendierung der Reflexion
in offen-ge-
schlossener
Einheit........ 471
Epilog........ 482
Lebenslauf
Kurzdarstellung
Werke
Literaturhinweise
Wolfgang Marx
Über
das Märchen vom Ende der Philosophie
Eine Streitschrift für systematische Rationalität
Würzburg (Königshausen&Neumann) 1998, 136 S.
ISBN 3-8260-1470-7
aus der Vorrede, S. 9f.
„Die folgenden Überlegungen können den an Gedankenlosigkeit
und Irrationalismus fröhlich leidenden Patienten therapeutisch nicht
aufhelfen, sie wollen es auch nicht; Siechtum und ein hoffentlich glückliches
Ende ist ihnen beschieden. Sie wollen vielmehr Gründe für das
Auftreten dieser Krankheit in immer wieder neuen Formen aufzeigen und zugleich
die bewährten, aber immer wieder neu zu konzipierenden Wege in Erinnerung
rufen, auf denen vernünftiges Denken mit entschiedener Konsequenz
sich zu entfalten vermag. Demjenigen, der aus ganz durchsichtigen Gründen
und vorschnell meint, der Philosophie als Wissenschaft den Abschiedsgesang
blasen zu müssen, muß zunächst entgegengehalten werden,
daß alle - letztlich in der Antike - vorgeformten Grundfragen, die
das philosophische Denken bisher immer bewegt haben, unerledigt, unbeantwortet
sind. Solange dies der Fall ist, gibt es nicht den geringsten Anlaß
dafür, die philosophische Bühne und die auf ihr gestellten Aufgaben
zugunsten allfälliger Beliebigkeiten zu verlassen bzw. zu verabschieden;
mit Sicherheit kann man konstatieren, daß die Frage nach dem, was
wir wissen, was wir erkennen können, und danach, was überhaupt
sowie in speziellen, gegebenen Situationen gut ist, niemals eine Antwort
finden wird, die abschließend-restlos befriedigend ist. Belegt wird
dies allein schon durch das Faktum, daß alle nur denkmöglichen
Antworten - ob man dies nun verhängnisvoll findet oder nicht, ist
dabei vollkommen gleichgültig - weder die prinzipiell beschränkte
menschliche Rationalität noch die tatsächliche, die im faktisch
je entwickelten Entwicklungszustand der Einsicht begründet ist, überschreiten
können. Das Plädoyer, das für die vorbehaltlos zu allen
Risiken entschlossene rationale Philosophie eintritt, zu deren Aufgaben
es unter anderem ganz gewiß nicht in der Hauptsache - gehört,
die Gründe für die gegenwärtig dominierenden, bequemen Tummeleien
im kurzlebigen Flachsinn darzulegen, kann selbstredend nicht umhinkommen,
der womöglich sogar eingreifend veränderten Lage zu entsprechen
zu versuchen, in der heute philosophisches Denken zu realisieren ist, ohne
in die wie hoch auch immer eingeschätzte Tradition umstandslos zu
retirieren.“
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Kurzdarstellung
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